Die Geschichte der Wasserkraftanlage St. Florian/Neumarkt reicht in die Anfänge des 20. Jahrhunderts zurück, als mehrere große nationale und lokale Unternehmen im Elektrobereich um Konzessionen für die Nutzung des Wassers des Avisiobeckens ansuchten. 1907 wurde ein erstes Projekt eingereicht, doch erst rund 40 Jahre später wurde eine Konzession erteilt.
Im Mai 1952 gründete die Region Trentino-Südtirol zusammen mit der Gesellschaft SIT der Gemeinde Trient und mit der Talgemeinschaft Fiemme die Gesellschaft Avisio SpA. Diese erhielt die Konzession und am 31. Juli 1952 wurde mit dem Bau der großen Wasserkraftanlage begonnen. Die Arbeiten dauerten bis 1957 und dabei waren über 700 Arbeitskräfte beschäftigt. Während der Arbeiten mussten zahlreiche Schwierigkeiten überwunden werden. Davon zeugen eine Reihe von Anekdoten, welche die Komplexität der Arbeiten anschaulich beschreiben. Das ursprüngliche Dorf Stramentizzo musste 1956 dem Stausee weichen und wurde etwas höher wieder aufgebaut.
1963 ging die Kraftwerksanlage von St. Florian im Zuge der Verstaatlichung der Stromerzeugungs-und Verteilungsanlagen in ganz Italien an ENEL über, welches die Anlage bis zum Auslaufen der Konzession Ende 2010 führte. Seit Jänner 2011 ist die Kraftwerksanlage Eigentum der SF Energy. Die ursprünglich zwischen SEL, Dolomiti Energia und Enel aufgeteilten Anteile, werden nach der Übernahme des Enel-Minderheitenanteils jetzt gemeinsam von Dolomiti Energia und Alperia Greenpower, einer Tochtergesellschaft von Alperia, gehalten. Alperia ist aus der Fusion zwischen den beiden Südtiroler Energieunternehmen SEL und AEW hervorgegangen.